Ein Kunstrasen in Lindenau – nur aus sportlicher Sicht wichtig? Nicht nur Kenner, auch die Politik weiß mittlerweile, dass dem keinesfalls so ist! Ob bei der Sozialisierung verhaltensauffälliger Jugendlicher, der Integration von Flüchtlingen oder einfach nur dem Ausbilden von Teamgeist und Fairness – Sport und insbesondere Fußball haben in den vergangenen Jahren ihre Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt vielfach bewiesen.
Das weiß auch Daniela Kolbe, Bundestagsabgeordnete der SPD. Die seit 2009 für Leipzig dem Deutschen Bundestag angehörende 37-jährige Leipzigerin engagiert sich sehr für politische Bildung und ein friedliches Miteinander der Kulturen – es besteht also eine klare Schnittstelle zu unserem Verein. Am 27. August 2017 besuchte sie unseren „Charly“, um sich über die Arbeit unseres Vereins und seiner Abteilungen zu informieren. Besonderes Augenmerk liegt für sie natürlich im Miteinander verschiedenster Charaktere aus aller Welt, die über den Sport gemeinsam an einem Ziel arbeiten.
Da es für ein Miteinander aber auch eines guten (Sport)Platzes bedarf, ist für unseren Verein das „Projekt Kunstrasen“ von großer Bedeutung: auch während der dunklen und kalten Jahreszeit wollen die über 350 FußballerInnen unter angemessenen Bedingungen trainieren. Auf Naturrasen ist das jahreszeitlich nicht möglich, und auch unser großer Hartplatz ist nur begrenzt belastbar. Damit die äußeren Trainingsbedingungen unserer FußballerInnen dem steigenden Trainingsniveau (wir haben immer mehr Trainer mit Fachlizenz) entsprechen, soll bereits im kommenden Jahr ein Kunstrasen auf Feld 2 errichtet werden. Ein Teil des dafür nötigen Eigenkapitals fehlt noch – dank der Spenden von Daniela Kolbe und der für ihr integratives Engagement bekannten Stadtbezirksbeirätin Eva Brackelmann, die ein Eckfeld und ein normales Kunstrasenfeld „erwarben“ (siehe „Club der ’48er“) ist das Ziel wieder etwas näher gerückt.
Und wenn auch die LeserInnen dieses Artikels kräftig mit beitragen, kann im kommenden Jahr vielleicht schon ein Mitglied des Deutschen Bundestages Spiele auf unserem Kunstrasen bewundern!
Björn Mencfeld
Anmerkung: Die Stadt Leipzig als Eigentümerin vieler Sportanlagen hat vor einigen Wochen die Leipziger Sportvereine darüber informiert, dass im Vorfeld zur Bundestagswahl keine Fördermittelbescheide oder Spenden durch ParteienvertreterInnen auf Pachtsportanlagen zu übergeben sind. Allerdings das in jüngster Vergangenheit aber durch Vertreter anderer Parteien, teilweise im Beisein ranghoher Vertreter des Amtes für Sport, auf verschiedenen Leipziger Sportpläten öffentlichkeitswirksam geschehen. Da aus unserer Sicht die Regeln der Fairplay auch außerhalb des Sportes gelten sollten („gleiches Recht für alle“), haben wir uns entschieden, dem Verein wohlgesonnenen PolitikvertreterInnen unsere Tore zu öffnen. Das gilt natürlich auch weiterhin!